Zusammenfassung des Inhalts

Zu Beginn des Romans „Bestseller“ von Klaus Modick erklärt der Protagonist Lukas Domcik dem Leser seine Sicht auf den Begriff „Wahrheit“ und warnt somit vor der Subjektivität des Buches. Nach diesem Einstieg und weiteren Exkursen über Erlebnisse während einer Fahrt mit dem ICE, erfährt der Schriftsteller von einer überraschenden Erbschaft, die ihm von einer gewissen Emma Theodora Elfriede Westerbrink- Klingenbeil zuteil würde. Domcik kann sich zwar nicht an diese Frau erinnern, freut sich aber dennoch über den vermeintlichen Geldsegen und gönnt sich daraufhin einen Abstecher in das „Bühnen-Bistro“. Dort ist er sofort von der neuen Bedienung, der jungen und bildhübschen Rachel aus England, begeistert.
Im nächsten Kapitel trifft Domcik seinen Rechtsanwalt und es stellt sich heraus, dass Frau Westerbrink- Klingenbeil eine entfernte Verwandte von ihm ist. Daraufhin recherchiert er nach und kontaktiert die Seniorenresidenz, in der seine Tante gestorben ist. Um den Nachlass seiner Tante Thea abzuholen, fährt Lukas Domcik voller Erwartung auf das Vermögen, in die Seniorenresidenz “Maria Hilf”. Die Erbschaft besteht jedoch offenbar nur aus einer Vielzahl von wertlosem Dingen und hohen Beerdigungskosten, weshalb Domcik sie ablehnt. Dennoch erhält er aus dem Nachlass einen alten Koffer mit den Memoiren seiner Tante. Als er diesen Koffer nach eventuellen Wertsachen durchsucht, stößt er auf einige alte Fotoalben und die Tagebücher seiner Tante Thea, die eine glühende Anhängerin des Nationalsozialismus war.
Auf seiner Heimreise fährt Domcik nach Frankfurt am Main, wo er seinen Lektor und Verlagsleiter Ralf Scholz aufsucht. In einer Besprechung fordert dieser ihn auf, es bei seinem neuen Buch mit einem „krisenfesten Dauerbrenner“, dem Thema Nationalsozialismus und 2. Weltkrieg, zu versuchen.Kaum ist er wieder zurück aus Frankfurt, widmet sich Domcik lustlos dem Koffer seiner Tante und den darin enthaltenen Aufzeichnungen, welche er zunächst als „mentalen Müll“ bezeichnet. Später am Abend geht er ein weiteres Mal in das „Bühnen-Bistro“ und hofft, von Rachel bedient zu werden. Kurz bevor Lukas das Bistro wieder verlassen möchte, spricht sie ihn auf seinen Beruf als Schriftsteller an und vereinbart ein Treffen mit ihm.
Im nächsten Kapitel sitzt Domcik zu Hause und durchstöbert seine E-Mails. Er findet auch eine von Ralf Scholz, welcher ihm erneut empfiehlt, sich an einer Dokufiktion zu versuchen. Daraufhin spielt er erstmals mit dem Gedanken, eine solche zu schreiben und damit endlich das große Geld zu verdienen.
Im Folgenden kommt es nun zum Treffen zwischen Lukas und Rachel in einer Sushi-Bar, und während Domcik auf seine Verabredung wartet, verliert er sich in einem weiteren Exkurs, diesmal über das Thema Sushi. Als Rachel schließlich erscheint, bittet sie ihn, eine ihrer selbstgeschriebenen Stories zu lesen und zu bewerten. Die Geschichte mit dem Namen „Wilde Nächte“ (benannt nach einem Gedicht von Emily Dickinson) ist laut Domcik jedoch „grammatikalisch und orthographisch auf gehobenem Hauptschulniveau“ und lässt sich wegen mangelnder Qualität keinesfalls veröffentlichen. Lukas zerbricht sich nun den Kopf, wie er ihr diese Hiobsbotschaft schonend übermitteln kann.
Als nächstes erzählt er wiederholt von seinem Lektor. Zunächst war Ralf Scholz von Domciks neuestem Manuskript „Der König von Elba“ begeistert, da er annahm, dass es sich nur um einen guten „Mittelalterschmöker“ handeln kann, was sich jedoch als Trugschluss erwies.
Am nächsten Morgen ruft Domciks Tochter Marie an, die ihren Vater daran erinnert, dass sie noch etwas Geld für ihren Sommerurlaub benötigt. Bei dem Geräusch des klingelnden Telefons dachte Lukas sofort an Rachel, die sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bei ihm gemeldet hatte. Später erreicht er sie auf dem Handy und sie verabreden sich noch für eine Besprechung ihres Manuskriptes. Am Abend holt Lukas Domcik Rachel vom Theater ab und gemeinsam spazieren sie zu einem nahegelegenen Restaurant. Nach dem bitteren Geständnis, dass ihre Geschichte „Wilde Nächte“ nicht brauchbar sei, entsteht die Idee, sie als Repräsentantin für eine Dokufiktion einzusetzen, denn Bücher von attraktiven Autorinnen ließen sich besser verkaufen. Lukas verspricht ihr Reichtum, doch bevor er alles genauer erklären kann, muss Rachel wieder aufbrechen. Aus diesem Grund beschließt Domcik ein Exposé zu schreiben, damit sie sich das Projekt besser vorstellen kann. Unsanft wird er daran in einem Traum erinnert, in dem Rachel ihm droht, dass ohne ein Exposé gar nichts laufe. Danach erwacht Lukas und beginnt unter der Verwendung von Tante Theas Tagebüchern sofort mit dem Schreiben.
Im folgenden Kapitel erhält man durch das Exposé einen kurzen, aber dennoch reich ausgeschmückten Einblick in den künftigen Bestseller „Vom Memelstrand zum Themseufer“. Bald darauf präsentiert er sein Werk Rachel und sie planen ihr weiteres Vorgehen, wobei sich Domcik stark manipulieren lässt. Nach einer gemeinsamen Nacht mit Rachel erwacht Lukas in Rachels Wohnung und bricht rasch wieder auf, da am selben Tag seine Frau Anne aus Berlin zurückkehren wird. Allerdings war das seine vorerst letzte Begegnung mit Rachel sein, da diese nach ihrem beendeten Praktikum wieder nach England zurückreisen muss. Lukas bleibt allerdings per E-Mail mit ihr in Verbindung, um ihr bei der Kontaktierung von Ralf Scholz zu helfen. Der Verlagsleiter ist völlig überzeugt vom Exposé sowie von der Textprobe und möchte dieses Projekt gern mit Rachel realisieren, da es am Markt gut zu positionieren sei. Zunächst fährt Domcik mit seiner Frau Anne in den Urlaub auf die Insel Zakynthos, dabei arbeitet er jedoch täglich an dem Manuskript von „Vom Memelstrand zum Themseufer“. Zudem hält er weiterhin den E-Mailkontakt mit Rachel.
Im darauffolgenden Kapitel fährt der Schriftsteller nach Frankfurt am Main auf die Buchmesse, um dort sein neuestes Werk „Der König von Elba“ vorzustellen. Allerdings ist dies aufgrund des nicht fertig gedruckten Buches unmöglich. Trotzdem liest Domcik bei seiner Lesung aus den Fahnen vor.
Nun geht die Geschichte für ihn enttäuschend weiter. Der Autor wartet vergeblich auf eine E-Mail von Rachel, in der die Reaktion des Verlages Lindbrunn auf sein fertiges Manuskript ersichtlich wird. Stattdessen bekommt er die neue Programmvorschau des Verlages und darin findet sich auch das neue Buch „Vom Memelstrand zum Themseufer“.
Domcik nimmt daraufhin Kontakt zu Ralf Scholz auf und erklärt ihm, dass nicht Rachel die Autorin dieses Buches sei, sondern er. Vergeblich versucht Lukas diese Behauptung mit seinem Wissen über die Vertragsbedingungen zu beweisen, denn dabei erfährt er, welche Forderungen Rachel wirklich an den Verlag gestellt hat. Domcik wird klar, dass er von ihr hintergangen wurde und wendet sich wieder an seinen Rechtsanwalt. Da dieser ihm auch nicht weiterhelfen kann, fährt der Schriftsteller schließlich nach Leipzig zur Buchmesse. Vor ihrer Buchpräsentation versucht Domcik Rachel zur Rede zu stellen, doch die Situation eskaliert.
Im nun folgenden Kapitel werden hauptsächlich positive Rezensionen zum neuen Bestseller „Vom Memelstrand zum Themseufer“ vorgestellt.
Das Buch von Klaus Modick endet, indem Domcik bei einem Juwelier den Wert von Rachels Kette, welche er zuvor von ihrem Hals abgerissen hat, untersuchen lässt und sie sich als wertlos herausstellt. Als eine weitere Enttäuschung muss Lukas Domcik erfahren, dass ein Ölbild, welches sich auch in dem von ihm abgelehnten Nachlass seiner Tante Thea befand, für eine hohe Summe verkauft wurde. Der Höhepunkt ist jedoch eine Zugfahrt nach Frankfurt, wo er eine Frau erblickt, die in dem Buch „Vom Memelstrand zum Themseufer“ liest.

Endredaktion: Denise