2009

Gerhard Heruth


Er war einer der Aktivisten der ersten Stunde und Gründungsmitglied unseres Vereins im April 1991. Bis heute arbeitet er ohne Unterbrechung im Vorstand mit, ist Chefredakteur der Mitgliederinformation, leitet die "Poststelle" des Vereins und hält so Kontakte in Nah und Fern, organisiert Vereinsabende und -ausflüge, ... er ist bis heute eines der aktivsten Mitglieder des Vereins.

Gerhard Heruth (l.)
Gerhard Heruth (l.) wird von der Mitgliedervollversammlung 2009 zum Ehrenmitglied ernannt. Matthias Müller, 2. Vorsitzender, gratuliert. Foto: H. Paßehr

Sein 75. Geburtstag im September 2009 war dem Vorstand Anlass, Gerhard Heruth der Mitgliedervollversammlung 2009 als Ehrenmitglied vorzuschlagen. Dieser Vorschlag wurde einstimmig und mit großer Freude angenommen und ein sichtlich gerührter Gerhard Heruth nahm Glückwünsche, Ehrenurkunde und Lessing-Medaille entgegen.

Laudatio auf Gerhard Heruth
vorgetragen am 10. Oktober 2009

Liebe Vereinsfreundinnen, liebe Vereinsfreunde, werte Gäste,

erst vor einigen Wochen wurde hier in der Region der „Joker im Ehrenamt“ vergeben. Auch die „Döbelner Allgemeine“ verleiht alljährlich den „Goldenen Stiefel“. Beiden Auszeichnungen ist gemeinsam, dass damit Menschen gewürdigt werden, die sich im Ehrenamt oder ganz privat überdurchschnittlich für Ihre Vereinsfreunde oder Mitmenschen engagieren. Nicht umsonst entdecken auch Politiker in regelmäßigen Abständen den Wert ehrenamtlicher Arbeit, wohl wissend, dass ohne die Tausenden, die weder nach Zeit geschweige denn nach Entlohnung fragen, unsere Gesellschaft um vieles ärmer wäre.

Auch ein Schulförderverein – oder besser – ein „Traditions- und Förderverein“ lebt einerseits von möglichst vielen Mitgliedern, die schon „nur“ mit der pünktlichen Beitragszahlung Gutes tun, aber natürlich auch von denen, denen die Vereinsarbeit Herzenssache geworden ist und ohne die diese Vereinsarbeit und -entwicklung schwer vorstellbar ist.

Einen dieser Aktivisten möchte ich im folgenden aus meiner persönlichen Sicht vorstellen:

Als der Verein 1991 gegründet wurde, saß er schon als ehemaliger Schüler und Gründungsmitglied unter den 32 Aktivisten der ersten Stunde. Ich – als „Zugereister“ - durfte damals nicht Mitglied werden und so kreuzten sich unsere Wege erst einige Jahre später.

Der neu gegründete Verein gab von Beginn an eine Mitgliederinformation heraus, die - wie so vieles im Leben - bescheiden begann und heute schon auf 36 Ausgaben gekommen ist. Ende der 90iger Jahre erfuhr ich als inzwischen förderndes Mitglied, welche hohe Summe der Verein für die externe Gestaltung der Mitgliederinfo aufwenden musste, und da ich mich ein wenig mit Textverabeitung auskannte, bot ich meine Mitarbeit an. So lernte ich den damaligen und heute immer noch aktiven Chefredakteur kennen und es begann eine Zusammenarbeit, von der man geneigt ist zu schwärmen.

Lassen Sie mich die Arbeit an einer solchen Info kurz skizzieren: Schon Monate vor dem Ausgabetermin stehen Themen, Seitenzuordnungen, Bilder und die exakte Terminkette fest. Verantwortlich: unser Chefredakteur. Er schreibt den Großteil der Artikel, er sichtet Zuarbeiten, er erstellt akribisch die Geburtstagsliste, fotografiert, recherchiert und liefert pünktlich alle Texte in die „vereinseigene“ Druckerei Müller. Nach der Fertigstellung der Druckvorlage besetzt er das Lektorat, nach dem Druck die Abteilung „Versand“ und hier in Döbeln sogar noch die Abteilung „Auslieferung“.

Seine von mir gesammelten „Entdeckungen im tausendjährign Döbeln“, die heute im Internet zu finden sind und im Monat zwei- bis dreitausend (!) Leser finden, weisen ihn als Kenner unserer Heimat- und Schulstadt Döbeln und ihrer Geschichte aus. Ich freue mich auf jede neue „Entdeckung“, habe dabei viel über meine Wahlheimat gelernt. Sein Schreibstil ist fundiert, witzig, originell – wie er selbst – und vielleicht einer der Gründe für den großen Erfolg dieser Reihe.

Aber die „Info“, wie wir sie kennen, ist ja nicht das einzige Aufgabenfeld des Vorstandsmitgliedes der ersten Stunde. Als „Postmann“ des Vorstandes hält er die Fäden aus Döbeln in alle Welt fest in der Hand. Seine liebevoll gestalteten Geburtstagskarten tragen die Heimat und viel Freude nach „Draußen“. Bei den Döbelner Geburtstagskindern kommt er mit Blumen auch gleich selbst vorbei.
Er nimmt regen Anteil an der Entwicklung seiner Schule, zeichnet Abiturienten aus, ist beim Weihnachts- und Frühlingskonzert dabei, organisiert und lauscht Vorträgen und vielerlei mehr. Selbst beim Döbelner „Goldenen Abitur“ war er einer der Initiatoren.

Wenn wir im Vorstand die Verantwortlichkeiten für die jährlichen Vereinstreffen festlegen, taucht sein Name mehrfach auf der Liste auf und jeder weiß, wenn sein Name dort steht bedeutet das 100% Zuverlässigkeit. Als Spezialist für Heimatreisen erkundete und organisierte die Ausfahrten des Vereins. Kann eigentlich noch jemand aufzählen, wo wir überall waren und die engere und weitere Heimat entdecken durften? Nur ein einziges Mal vergaß er, die Buchung des Busses zu bestätigen – und hat sich darüber monatelang geärgert.

Vieles ließe sich über seine Arbeit für unseren Verein noch sagen. Das für mich Wichtigste ist aber dies: Er ist vor allem ein Mensch mit einem großen Herzen, den ich unendlich schätze und als Freund im wahren Wortsinn betrachte. Wenn es den „Goldenen Stiefeljoker“ gäbe, er wäre mein erster Kandidat.

Er hat vor wenigen Tagen seinen 75. Geburtstag gefeiert und wir haben ihm von ganzem Herzen gratuliert.

Sie wissen längst, von wem ich rede und es war eine lange Rede. Nun kommt der kurze Sinn: Ich schlage im Auftrag und im Namen des Vorstandes vor, unseren lieben Gerhard Heruth zum Ehrenmitglied des Vereins zu ernennen.

vorgetragen von Matthias Müller
2. Vorsitzender und amt. Schulleiter, zur Mitgliedervollversammlung am 10. Oktober 2009

PS: Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.