10. Mai 2011

Traditions- und Förderverein des Lessing-Gymnasiums Döbeln feiert 20-jähriges Vereinsjubiläum

Das 20. Jubiläum der Wiedergründung feierten gestern die Mitglieder des Traditions- und Fördervereins des Lessing-Gymnasiums Döbeln. Im März 1991 war der Verein von 32 Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben worden, von denen acht gestern bei der kleinen Feierstunde im Kunstgebäude des Gymnasiums anwesend waren. Dr. Peter Schmidt, Gründungsvorsitzender des Vereins, erinnerte in seiner Festrede an die Anfänge. Die Tradition des Vereins geht allerdings noch viel weiter als bis ins Jahr 1991 zurück, denn die Bildungsstätte ist über 140 Jahre alt. Die Erstgründung des damaligen Vereins Döbelner Realgymnasiasten und Landwirtschaftsschüler geht auf das Jahr 1894 zurück. Bis 1945 war der Verein in Döbeln aktiv. Ab 1952 trafen sich dann nur noch ehemalige Döbelner Gymnasiasten im Westteil Deutschlands bei regelmäßigen Schultreffen. Auf dem letzten dieser Treffen 1990 in Mainz wurde das erste Wiedersehen nach der Wiedervereinigung in Döbeln vereinbart. Der Verein führt heute wieder ehemalige Schüler des Gymnasiums aus ganz Deutschalnd und der Welt zusammen und lädt jährlich zum Goldenen und Diamantenen Abitur, pflegt schulische Traditionen und ist Förderer der Schule.

Vereinschef Reinhard Zerge
Vereinschef Reinhard Zerge begrüßte am Abend die Mitglieder zu einer kleinen Festveranstaltung im Kunstgebäude. Foto: J. Kulschewski


Genau diese Facetten des Vereinslebens stellten die Lehrer und Vereinsmitglieder Katrin Niekrawietz, Heike Geißler und Michael Höhme gestern vor. Gerade erst wurden die Einladungen für das Goldene Abitur im Oktober verschickt. Ebenfalls im Oktober steigt der zweite große Ehemaligenball. Der Verein zeichnet die Jahrgangsbesten aus, unterstützt sozial schwache Schüler, Schulprojekte und Ganztagsangebote. 70 Prozent der Mitgliedsbeiträge der weltweit 300 Mitglieder fließen in einen Schulförderfonds. Nächste Aktivität mit großer Unterstützung des Vereins ist am Freitagabend die elfte Auflage des "Laufes mit Herz" für krebskranke Kinder.

Döbelner Allgemeine Zeitung
Thomas Sparrer
11.05.2011

Förderverein ist wichtigster Geldgeber fürs Gymnasium

Die Mitglieder schießen bis zu 10 000 Euro pro Jahr für die Finanzierung des Schullebens zu.

Vor 20 Jahren hat sich der Traditions- und Förderverein des Lessing-Gymnasiums gegründet. 20 Jahre, in denen sich vieles entwickelt hat. Was einmal als ein „Ehemaligen-Verein“ begann, ist heute die wichtigste Stütze des Schullebens. Ein großer Teil der Mitgliedsbeiträge und der eingenommenen Spenden wird für die Unterstützung der Schüler und des Ganztagsunterrichts verwendet. Das sind 8000 bis 10000 Euro pro Jahr, sagte der Vereinsvorsitzender Reinhard Zerge.

Acht Gründungsmitglieder
Acht Gründungsmitglieder sind zur Feierstunde ins Gymnasium gekommen: (v.l.) Werner Schmidt, Christian Günther, Gerhard Heruth, Dieter Tennert, Sabine Feige, Hans-Gottfried Kümmel, Dr. Peter Schmidt. Foto: Dietmar Thomas


Gestern hat der Verein Rückschau auf die vergangenen zwei Jahrzehnte gehalten. Die Feierstunde lief in einem Vorlesungssaal im Kunstgebäude ab. Er war im vergangenen Jahr saniert und modernisiert worden, ohne seinen alten Charme einzubüßen. Dieses Bild könnte auch für den Förderverein stehen. Die Tradition ist in den Jahren etwas mehr in den Hintergrund getreten, das Heute hat an Gewicht zugelegt. „Ohne Förderverein würde ein ganzes Stück an Schularbeit fehlen“, sagte Heike Geißler, stellvertretende Schulleiterin und Mitglied. Der Verein zahlt den Eigenanteil für den Ganztagsunterricht, ohne den es keine Fördermittel gibt. Theatergruppe, Chor, Schülerband, die Sportgruppen der Schule und andere profitieren davon.

Zudem gibt es einen Fonds zur Unterstützung der Schüler, aus dem unter anderem Zuschüsse für Klassenfahrten finanziert werden. „Wir legen Wert darauf, dass alle Kinder an diesen Fahrten teilnehmen können“, sagte Geißler. Für die besten Abiturienten gibt es jedes Jahr Büchergutscheine als „Kapital“ fürs Studium.

Von den ehemals 32 Gründungsmitgliedern sind gestern acht ins Gymnasium gekommen. Von ihnen sind einige schon hochbetagt, viele sind mittlerweile auch verstorben. Aber das tut der Sache keinen Abbruch, denn die nächsten Generationen haben das Ruder ergriffen. Mehr als 300 Mitglieder hat der Verein, und das sind nicht nur ehemalige Schüler. 1999 hatte er sich für alle geöffnet und auch seinen Namen geändert.

Vereinigungen ehemaliger Schüler hatte es immer gegeben. Nach 1945 traf man sich im Westen Deutschlands. Das 100. Schuljubiläum wurde 1960 in Frankfurt am Main gefeiert. Nach der Wende kam die Tradition aber nach Döbeln zurück. Das erste „gesamtdeutsche Treffen“ gab es im Herbst 1991, sagte Peter Schmidt, der Vorsitzender war. Damals entstand auch die Idee für einen Gedenkstein für die Opfer in der Nazi-Zeit und der DDR, der allerdings wegen einer umstrittenen Jahresangabe zum „Stein des Anstoßes“ wurde. Aber auch da gibt es einen Wandel: Im vergangenen Jahr hatte der Förderverein beschlossen, die Jahreszahl im Zuge der nötigen Instandsetzung des Steins ganz wegfallen zu lassen. Die Arbeiten sollen noch im Frühjahr ausgeführt werden.

Döbelner Anzeiger
11.05.2011
Jens Hoyer