14. Mai 2012
Musikalischer Frühlingsauftakt
Nachwuchsarbeit wird in Zukunft Früchte tragen
Sie gehören zum Mai-Programm des Lessing-Gymnasiums wie die Abiturprüfungen oder der Triothlon: die Frühlingskonzerte der LGD-Chöre und der Lessing-Band. Für die Beteiligten sind sie weitaus mehr als nur Leistungsschau am Schuljahresende, bei der gezeigt wird, was die musischen Talente in den Ganztagsprojekten alles so auf die Beine stellen. Denn das Frühlingskonzert ist traditionell das letzte Schulkonzert der beteiligten Zwölftklässler, die dafür auch ein wenig mehr als sonst gefeiert werden. Und darum darf dann auch die Moderation etwas länger ausfallen, damit die Abiturientin Lydia Schmidt an der Seite von Tom Radisch das finale Rampenlicht noch einmal nach Herzenslust genießen kann.
Es muss einem trotz des üblichen Zwölfer-Aderlasses nicht bange sein um die außerschulisch-musische Ausbildung: Denn mit kluger Nachwuchsförderung haben die Ensembleleiter Stefan Jänke (Chöre) und Marek Hering (Band) bereits in den vergangenen Monaten den Grundstein für eine eindrucksvolle Verjüngung gelegt. In der Band beispielsweise tummeln sich inzwischen eine Reihe von Jüngeren, die nun gleich mehrere Jahre der Truppe ihren Stempel aufdrücken können: Schon jetzt jedenfalls sind die individuellen Gesangssoli ein schönes Versprechen für die Zukunft, und endlich einmal halten sich die Jungen nicht nur als Gitarristen dezent im Band-Hintergrund, sondern trauen sich auch als Sänger an die Bühnenrampe.
Dass die Konzerte im LGD auch dank der Instrumentalsolisten von riesiger stilistischer Breite gezeichnet sind, ist nichts Neues. Aber immer wieder fasziniert auch der große musikalische Bogen, den Stefan Jänke als Chorleiter und Arrangeur an solch einem Abend schlägt - und der im Frühlingskonzert vom romantischen Volkslied "O Täler weit, o Höhen" über einfühlsame leichte Sätze für den Kinderchor bis hin zu effektvoll aufbereiteten Popsongs reicht. Und auch das Publikum kommt auf seine Kosten: "Es tönen die Lieder" singen die Zuhörer in der Aula. Eine kluge Wahl, denn da ist für spätere Frühlingskonzerte noch genug Luft nach oben - schließlich ist gerade dieser Kanon als Quodlibet fast unendlich erweiterbar.
Döbelner Allgemeine Zeitung
Hagen Kunze
09.05.2012