27. Januar 2012

Auf den Spuren der Regionalgeschichte


Der Hobbyhistoriker Ralph Gundram näherte sich in seinem Vortrag zu „Dietrich von Staupitz- Getreuer oder Raubgesell“ einem noch wenig erforschten Gebiet unserer Lokalgeschichte.
Es lag auf der Hand, mit der bekannten Sage über die Burg Kriebstein zu beginnen. Im Jahre 1415 soll gewisser Staupitz an der Spitze eines bewaffneten Haufens Kriebstein erobert haben. Der eigentliche Besitzer Ritter von Beerwalde belagerte gemeinsam mit dem Markgrafen von Meißen daraufhin die Burg. Durch eine List und die Kraft seiner Frau gelang es Staupitz nicht nur die Belagerung zu beenden, sondern in Freiheit abzuziehen.


Jede Sage beinhaltet einen historischen Kern. Was ist wahr, was ist Legende?
Gundram stellte seine Forschungsergebnisse über die Familie derer zu Staupitz vor. In Quellen konnte er die Verbindung mit bekannten Örtlichkeiten, z.B. Steina und dem Gut Pischwitz nachweisen. Dabei nutzte er für seine aufwendigen und akribisch betriebenen Studien nicht nur die Archive, sondern auch modernste Techniken zur archäologischen Forschung.
Wahr ist die Belagerung von Kriebstein. Ein Staupitz führte die Fehde vermutlich auch an. Die weitere Ausschmückung bedient sich dem Wandersagenmotiv von den „treuen Weibern“, die ab dem 17. Jahrhundert diese Legende entstehen ließ.
So spricht Gundram abschließend von vielen offenen Fragen in der Geschichtsschreibung der Region, macht aber gleichzeitig neugierig auf historische Entdeckungen bei den nächsten Wanderungen oder Radtouren im Mulden- und Zschopautal. Ein gelungener Abend!

Katrin Niekrawietz