22./23. September 2023
Alle Jahre wieder - Goldenes Abitur
50 bzw. 60 Jahre nach der Reifeprüfung besuchten Absolventen der Lessing-Schule ihre alte Penne.
Ein Wochenende im Herbst hat das LGD für den Förderverein reserviert. Parallel zum Vereinstreffen mit der Jahreshauptversammlung wurden auch in diesem Jahr jene Absolventen eingeladen, deren Abitur 50 bzw. sogar 60 Jahre zurückliegt.
Der Veranstaltungsreigen für unsere Ehemaligen begann schon am Freitagabend. Der Begrüßungsabend stand in diesem Jahr unter dem Thema „Schule als Lernlabor“. Nach einer Begrüßung durch den Vereinsvorsitzenden und den Schulleiter stellten Julia Berger und Susan Engler eine Robotik-Sequenz aus dem medienwissenschaftlichen Profil vor. Unseren Gästen wurde klar, dass Schule im digitalen Zeitalter neue inhaltliche Akzente setzen muss. Mit den Lego-Education-Sets werden unsere Schülerinnen und Schüler spielerisch ans Programmieren herangeführt. Auch unsere Ehemaligen durften probieren, wie man das per App am iPad angeht. Sie taten es anfangs mit Skepsis und ein wenig Ehrfurcht, dann aber mit zunehmender Begeisterung.
In einem anderen Unterrichtsraum des liebevoll sanierten Kunstgebäudes warteten die Kunst- und Musiklehrerinnen Judith Fulmer und Anja Fischer auf unsere Gäste. Sie zeigten ihnen Ergebnisse aus dem Kunstunterricht, die mit Interesse bestaunt wurden. Afrikanische Statuen, die Schüler aus Abfall hergestellt hatten, Porträts berühmter Persönlichkeiten, die aus unterschiedlichen Materialien zusammengestellt wurden, Modelle wie sich Schüler eine Beschattung des Schulhofs mit textilen Materialen vorstellen und Zeichnungen von Fünftklässlern, die im Stil Leonardo da Vincis Flugmaschinen darstellten, zeigten, mit wieviel Fantasie unsere Schüler Kunst gestalten können. Im zweiten Teil unseres Kunstblocks wurde es musikalisch. Erkenntnisse hier: Mit iPads kann man gemeinsam musizieren. Statt Triangel und Klangholz nutzen Schüler heute unsere „Bandinseln“. Mit E-Gitarre, Keyboard und Mixer können hier auch jene Schüler eigene Songs einspielen, deren Notenkenntnisse begrenzt sind. Das motiviert und zeigt, wie neue digitale Möglichkeiten Musikbegeisterung fördern können. Unsere Gäste verließen nach 1,5 Stunden unseren „Kunsttempel“ mit vielen neuen Eindrücken. Schule ist ein Lernlabor und kann die Kreativität von Kindern und Jugendlichen fördern. An guten Tagen gelingt uns das.
Der Sonnabend begann dann traditionell vor dem Hauptportal der Schule mit dem mahnenden Gedenken an Schüler und Lehrer, die in den Kriegen des 20. Jahrhunderts ihr Leben verloren. Franz Buschmann eröffnete das Gedenken mit einem Trompetensolo. Ehrhard Pranke hielt eine kleine Ansprache, in der er deutlich machte, dass die Erinnerung daran, dass Kriege eine fürchterliche Geisel der Menschheit sind, im Jahr 2023 besonders wichtig ist. Täglich sterben derzeit in der Ukraine Menschen. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland beendete eine jahrzehntelange Friedenszeit in Europa. Abschließend wurden an den beiden Denkmalen vor der Schule durch den Vorsitzenden des Fördervereins und den Schulleiter des Gymnasiums Kränze niedergelegt.
Im Anschluss begaben sich die Goldenen und Diamantenen Abiturienten auf einen ausführlichen Schulrundgang, bei dem sie die Chance hatten, die sanierten Schulgebäude ihrer alten Penne genau unter die Lupe zu nehmen. Viele staunten, wie modern das Gymnasium ausgestattet ist und wie liebevoll zum Beispiel auch die Außenanlagen, auch der Schulpark, gepflegt werden.
Die Mitglieder des Fördervereins nahmen nach dem ehrenden Gedenken vor der Schule an der Jahreshauptversammlung teil. Routiniert leitete Vereinsfreundin Elena Helbig die Versammlung. Unser Vorsitzender Reinhard Zerge stellte seinen Arbeitsbericht und Finanzchefin Heidrun Vetter ihren Finanzbericht vor. Renè Noack und Yvonne Makiola waren als Rechnungsprüfer anwesend und stellten ihren Bericht zur Rechnungsprüfung vor.
Höhepunkt des sonnabendlichen Nachmittags war die Festveranstaltung zum Goldenen und Diamantenen Abitur. Die Jubiläumsjahrgänge 1973 und 1963 hatten sich 14.00 Uhr auf dem Schulhof versammelt. Nachdem bei bestem Herbstwetter Klassen- und Jahrgangsfotos geschossen waren, begaben sich die Ehemaligen in die Aula. Dominik Adam, der in diesem Jahr am LGD sein Abi gemacht hatte, spielte zu Beginn am Flügel und sorgte damit gleich für Begeisterung bei unseren Gästen. Katrin Niekrawietz führte danach durchs Programm. Schulleiter Michael Höhme hatte sich besonders auf die Goldenen Abiturienten gut vorbereitet, würdigte deren schulische Leistungen und verlas zur allgemeinen Erheiterung auch einige Bemerkungen aus den Klassenbüchern alter Tage. Mittlerweile konnten die Absolventen über die Klagen der Lehrer schmunzeln: vergessene Hausaufgaben, geplatzte Spick-Versuche, Gequatsche im Unterricht. Das, was letztlich bleibt, ist natürlich die tolle Leistung, in Döbeln das Abitur bestanden zu haben, und es sind die vielen schönen Erinnerungen an die eigene Jugend. Über diese tauschten sich unsere Goldenen und Diamantenen Abiturienten rege am Abend aus. Die Jüngeren trafen sich zum geselligen Beisammensein im Hotel „Weiße Taube“, die älteren Absolventen im Hotel „Bavaria“.
Ein ereignisreiches Wochenende fand damit sein Ende. Viele Ehemalige lobten die Aktivitäten des Vereins bei der Pflege von Traditionsveranstaltungen wie dem Goldenen und Diamantenen Abitur. Sie würdigten das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer, die sich trotz ihres anstrengenden Alltags für den Begrüßungsabend und die Schulführungen Zeit nahmen. Dieses Lob gebe ich gern weiter und natürlich freuen wir uns darüber.
Text: Michael Höhme
Fotos: Ursula Kührig
24.09.2023