29. März 2023

Blumen für den Schulleiter a.D.

Konrad Kindermann feiert seinen 85. Geburtstag.

Man merkt ihm das Alter wirklich nicht an. Konrad Kindermann, Schulleiter des Lessing-Gymnasiums von 1990 bis 2001, empfängt an seinem Ehrentag auch Weggefährten aus alten Penne-Tagen.

In Sebnitz geboren, hatte der Fachlehrer für Russisch und Geografie 1961 in Döbeln als Lehrer seinen Dienst begonnen. Anfangs war das keine „Liebesheirat“. Man wurde dorthin geschickt, wo Lehrer fehlten. Vielleicht wäre das ja auch heute ein Rezept, um dem Lehrermangel im ländlichen Raum entgegenzuwirken. Bald schon war Döbeln seine neue Heimat. Insgesamt vierzig Jahre Jahre arbeitete Konrad Kindermann hier als Lehrer an der Erweiterten Lessing-Oberschule, die sich seit 1992 wieder Gymnasium nennen durfte. 1990, nach der Friedlichen Revolution, wurde er von seinen Kolleginnen und Kollegen zum Schulleiter gewählt, damals ein Novum und natürlich ein Vertrauensbeweis.

Konrad Kindermann (Mitte) mit Schulleiter Michael Höhme (re.) und dem Vorsitzenden des Traditions- und Fördervereins Reinhard Zerge (li.).

Er stand dem Gymnasium in turbulenten Zeiten vor. Der gesellschaftliche Transformationsprozess bedingte auch an den Schulen gravierende Veränderungen. Das gymnasiale System musste wieder mit Leben erfüllt werden, neue Lehrpläne wurden eingeführt, die Schülerzahl wuchs innerhalb kürzester Zeit von reichlich 200 auf 1400. Wie groß die Herausforderungen für den damals amtierenden Schulleiter waren, kann man heute nur noch ansatzweise ermessen. Konrad Kindermann neigt zum Understatement: „Jede Zeit hat eben ihre Herausforderungen.“

Seine umsichtige und kluge Leitungstätigkeit trägt noch heute Früchte. Alte Schultraditionen wurden zum Beispiel wiederbelebt, 1991 der "Verein ehemaliger Realgymnasiasten und Lessing-Oberschüler Döbeln" e.V. gegründet. Der Förderverein des Gymnasiums hat heute über 500 Mitglieder. Eine Erfolgsgeschichte.

Auch im 85. Lebensjahr ist Konrad Kindermann an der Entwicklung Döbelns, an Politik, Wirtschaft und Kultur interessiert und natürlich auch am Russisch-Unterricht an seiner alten Penne. Einmal Lehrer immer Lehrer.

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.

M. Höhme