Sie sind hier:
Biographie Roth
Joseph Roth Biographische Notizen
- geboren am 02.09.1894 in Brody / Galizien
- Vater gehörte der chassidischen Bewegung an, lernte jedoch seinen Vater nie kennen
- 1905 - 1913 besuchte er das deutsche Gymnasium in Brody (war beeindruckt von Goethe, Schiller, Lessing und Hesse)
- 1913 Umzug mit seiner Mutter nach Wien
- studierte dort Germanistik und Philosophie
- 1915 Veröffentlichung seines ersten Gedichtes "Welträtsel"
- 1916 - 1918 Kriegsdienst in Galizien -> Veröffentlichung von Gedichten und Feuilletons in Prager und Wiener Zeitungen
- Krieg machte ihn zum Alkoholiker; materielle Unsicherheit durch seine Tätigkeit als Journalist und Schriftsteller sowie Verzweiflung über politische Entwicklungen und private Schicksalsschläge verstärkten seine Alkoholsucht
- seit 1919 verfasste er Beiträge für den linksliberalen "Neuen Tag"
- vorwiegende Themen seiner Werke: das Leben in Wien und der Niedergang der kaiserlichen und königlichen Monarchie
- 1919 lernte er Friederike Reichler kennen -> 1922 Heirat
- 1923 Arbeit bei der "Frankfurter Zeitung" als Feuilletonkorrespondent
- er wendet sich nach einer Reportagereise in der Sowjetunion (1926) zunehmend vom Sozialismus ab
- 1928 erkrankte seine Frau an Schizophrenie -> seit 1929 Behandlung in verschiedenen Nervenheilanstalten -> 1940 Ermordung durch Nationalsozialisten
- Roth etabliert sich zunehmend als politisch engagierter, linksliberaler Journalist und Romancier
- 1933 ging er ins Exil nach Paris -> Enttäuschung über Sozialdemokratie
- engagierte sich in österreichisch-monarchischen Kreisen gegen den Nationalsozialismus
- der verabscheuten Gegenwart setzte er in Romanen der 30er Jahre die geschichtslose, von Armee und Beamten verkörperte Ordnung der Monarchie entgegen
- neue Wege bei der Gestaltung von Romanen: gesprengte oder gebrochene Form, bei früheren Werken: Brüche in Handlungen und schlagartige Verwandlung der Figuren; Werke sind geprägt von sozialistischen Engagement und Auseinandersetzungen mit dem Stil der "Neuen Sachlichkeit" / bei späteren Werken: Entwicklung von Pessimismus und Forderung nach Menschlichkeit
- am 27.05.1939 starb Joseph Roth in einem Pariser Armenhospital aufgrund seiner Alkoholsucht
- Werke u.a.: "Spinnennetz"(1923), "Flucht ohne Ende"(1927), "Zipper und sein Vater"(1928), "Rechts und Links"(1929), "Hiob"(1930), "Radetzkymarsch"(1932)
verfasst von:
Kerstin Hoffmann und Katja Köpke
Wahlgrundkurs "Jüdische Geschichte und Kultur" Schuljahr 1998/99