Ein Interview mit Rachel

Rachel, ehrlich gesagt, hatte ich ein bisschen Angst davor, Sie zu treffen.
Jetzt bin ich aber ein wenig geschockt. Angst? Vor mir? Warum denn?

Nun ja, sie gelten immerhin als DIE „Newcomerin“ in der Autorenbranche. Sie haben bereits in ihrem zarten Alter einen grandiosen Bestseller verfasst, das lässt doch auch ein wenig auf Ihre Person und Ihren Charakter schließen, oder? Ich meine, Sie sind doch eine Frau, die weiß, was Sie will. Oder werden Sie hin und wieder von Selbstzweifeln geplagt?
Es ist doch gar nicht möglich, zu hundert Prozent von sich selbst überzeugt zu sein. Ich glaube ja sogar, dass mich meine Zweifel an Grenzen geführt haben, die ich sonst nie erreicht hätte. Dennoch würde ich mich selbst als bodenständige Person bezeichnen.
Ich finde es in dieser Branche schon wichtig, dass man einen gewissen Ehrgeiz mitbringt. Wenn man etwas Neues anfängt, weiß man doch nie, wie es ausgehen wird. Und wenn man nicht von sich selbst aus darauf gespannt ist, macht das Arbeiten auch keinen Spaß und das wiederum wirkt sich auf das Buch aus.

Gab es auch Momente, in denen Ihnen das Arbeiten keinen Spaß gemacht hat?
Grundlegend macht mir das Arbeiten immer Spaß. Ich liebe es zu schreiben und so lange an der Story zu feilen, bis ich vollends zufrieden bin. Natürlich gab es hin und wieder Momente, in denen meine Kreativität nicht gerade auf ihrem Zenit stand. Dann habe ich mir einfach kurze Kreativpausen gegönnt, wenn man es so nennen will.

Und wie sahen diese Pausen aus?
Sie waren meistens abhängig von meiner Stimmung. Manchmal half es mir, mich mit Freunden zu treffen oder einfach nur einen Spaziergang zu machen. Eines hatten sie aber immer gemeinsam: den Input bekam ich immer von meinem unmittelbaren Umfeld. Und so, konnte ich dann wieder „vollgetankt“ an die Arbeit gehen.

À propos Pausen. Wie geht es denn jetzt mit Ihrer Ausbildung an der Schauspielschule weiter?
Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich die Ausbildung wirklich erst einmal auf Eis legen sollte und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es das Beste ist. Ich will mich voll und ganz auf meine Autorenkarriere konzentrieren und da kann ich es mir nicht leisten, „auf zwei Hochzeiten zu tanzen“.

Wollen Sie die Ausbildung trotzdem irgendwann weiterführen?
Wenn sich der richtige Zeitpunkt ergibt, würde ich dem selbstverständlich gerne nachgehen, ja.

Aber mal unter uns. Wenn das nächste Buch wieder ein Bestseller wird, könnte das mit der Schauspielausbildung wohl noch ein wenig dauern.
Mein Buch ist gerade erst erfolgreich erschienen (lacht). Die Nachricht, dass es ein Bestseller ist, hat mich so positiv überrascht, dass ich nun erstmal andere Dinge im Kopf habe, als schon wieder an mein nächstes Buch zu denken.
Das wird dann wohl erstmal eine längere Kreativpause (lächelt).

Lange Pause hin oder her. Wir sind jedenfalls jetzt schon auf das nächste Buch gespannt. Vielen Dank, dass Sie uns etwas Ihrer kostbaren Zeit geschenkt haben und natürlich vielen Dank für das Interview.


Carolin H.